zubehör
Für die Fotografie wird Unmengen an Zubehör angeboten, wovon ein Teil durchaus nützlich oder sogar notwendig ist. Anderes erscheint mir persönlich eher wenig sinnvoll oder einfach überteuert. Ich gehe hier auf die Sachen ein, die ich für unverzichtbar halte.
Stativ
Für Aufnahmen bei wenig Licht, etwa Sonnenaufgänge oder Nachtaufnahmen, aber auch
für Makrofotografie und lange Telebrennweiten ist ein Stativ nach wie vor ein Muss. Irgendwann stoßen auch die immer
häufiger verwendeten Bildstabilisatoren an ihre Grenze und das Foto verwackelt zwangsläufig.
Jeder wünscht sich jetzt ein Stativ, das klein verpackbar aber trotzdem groß ausziehbar ist, leicht aber
trotzdem stabil und möglichst wenig kostet. Alles Dinge, die sich gegenseitig leider ausschließen. Es geht
also nur ein Kompromiss. Ich habe mich für ein relativ leichtes und kleines Stativ entschieden, da ich es unterwegs
auch oft mitnehmen will. Stabil ist es ausreichend, aber eben nicht besonders hoch ausziehbar. Das erscheint mir aber
sinnvoller als ein großes Stativ, das man dann doch nie mit sich rumschleppt.
Dazu habe ich einen anderen Kugelkopf gekauft, der mitgelieferte war für
schwere Kameras nicht stabil genug. Einen
wechselbaren Stativkopf halte ich für wichtig, billige Stative bieten das meistens nicht. Eine weitere sinnvolle
Ergänzung ist eine Schnellkupplung. Dabei wird ein kleines Kupplungsstück unter die Kamera geschraubt und kann
immer dran bleiben. Das ganze muss dann nur noch in die Schnellwechselplatte auf dem Stativ eingerastet werden, ein an-
und abschrauben entfällt. Ebenfalls sinnvoll um Verwackelungen (die trotzt Stativ durch Vibrationen entstehen) zu
vermeiden, ist ein Fernauslöser oder eine Fernbedienung, die Kamera muss dann bei der Aufnahme nicht berührt
werden. Notfalls hilft auch eine Aufnahme per Selbstauslöser.
Besitzer von Kompaktkameras haben es etwas einfacher, da jedes leichte Ministativ die benötigte Stabilität für die leichten Kameras bietet.
Filter
Zu analogen Zeiten waren Filter, die vor das Objektiv geschraubt werden, für mich
unverzichtbar, vor allem Polfilter. Mittlerweile benutze ich kaum noch welche, da die elektronische Bildverarbreitung
enorme Möglichkeiten bietet, die Wirkung von Filtern bei Bedarf nachträglich noch fein dosiert
auf das Bild anzuwenden.
Klare UV-Filter nutze ich noch an einigen Objektiven zum Schutz der Frontlinse, bei Kratzern ist es
auf jeden Fall billiger, einen neuen Filter zu kaufen.
Fototasche
Für Kompaktkameras tut es eine bequeme Gürteltasche, wenn man überhaupt eine
braucht. Bei Spiegelreflexkameras sieht das leider anders aus, in der Regel wollen auch Wechselobjektive und anderes
Zubehör mitgenommen werden. Bei mir kommen da schnell 5-6 Kilo zusammen, die möglichst bequem transportiert
werden sollen. Dazu benutze ich einen Fotorucksack mit einen zusätzlichen Fach für Kleinkram, den man
unterwegs sonst noch braucht. Wegen eines guten Tragesystems ist der auch über längere Zeit noch gut zu
tragen. Der einzige Nachteil ist, dass die Ausrüstung nicht so schnell zugänglich ist wie bei einer
klassischen Fototasche.
Vor dem Kauf einer meist nicht ganz billigen Tasche würde ich diese auf jeden Fall mit der eigenen Ausrüstung
ausprobieren und auch geplante Neuanschaffungen im Hinterkopf behalten. Wenn ein paar Monate später das
Teleobjektiv nicht reinpasst, wäre das ärgerlich (klingt banal, ist mir aber schon ähnlich passiert).
Generell lässt sich sagen, dass hochwertige Taschen mit guter Verarbeitung und Wetterfestigkeit leider ihren Preis haben,
ich würde hier immer zu einem Markenhersteller greifen.
Blitzgerät
Die meisten Kameras verfügen über einen eingebauten Blitz. Im Nahbereich ist dieser auch brauchbar, vor
allem als Aufhellblitz, aber die Leistung sollte nicht überschätzt werden. Alle Spiegelreflexkameras und einige
Kompaktkameras besitzen einen Zubehörschuh für einen externen Blitz. Dieser ist für mich eine absolut notwendige
Anschaffung!
Bei schlechten Lichtverhältnissen, etwa in Innenräumen, bieten externe Blitzgeräte wesentlich mehr Leistung
und haben die nötige Reichweite. Ja nach ISO-Einstellung, Blende und Objektiv kann diese bei 20 Metern oder darüber
liegen. Kurios ist immer, wenn zum Beispiel der Eiffelturm nachts aus ein paar hundert Metern angeblitzt wird, das schafft
natürlich kein Blitz der Welt und das Ergebnis wird entsprechend ausfallen. Auskunft über die Reichweite gibt die so genannte
Leitzahl des Blitzes. Diese ist als die Entfernung definiert, die der Blitz bei ISO100 und Blende 1 ausleuchten würde.
Bei Leitzahl 30 heißt das eben 30 Meter. Nutzt man nun ISO200 und Blende 2, muss umgerechnet werden, dann sind es nur noch
20 Meter. Bei Verdoppelung der Entfernung nimmt das Licht um den Faktor 4 ab, dies ist zu berücksichtigen.
Leitzahlen sind oft nicht direkt vergleichbar, es muss noch berücksichtigt werden, für welche Brennweite sie vom
Hersteller angegeben werden. Üblich sind 35mmm, manche Hersteller geben aber auch die Leitzahl für die Teleeinstellung an,
die dann trotz gleicher Leistung des Geräts künstlich höher ausfällt.
Neben der höheren Reichweite bieten externe Blitzgeräte noch eine Reihe weiterer Vorteile. Sie
sind beispielsweise meist seitlich und nach oben schwenkbar, was eine indirekte Ausleuchtung ermöglicht und harte Schatten
vermeidet. Da der Blitz weiter von der optischen Achse entfernt ist als der eingebaute, treten auch die gefürchteten roten
Augen seltener auf. Blitzgeräte haben oft einen Zoom-Reflektor, der Blitz kann dann an die verwendete Brennweite des
Objektivs angepasst werden.
Wichtig ist die Verwendung eines Systemblitzes, der optimal auf die Möglichkeiten der Kamera abgestimmt ist und
eine exakte Steuerung zulässt.